Caritas-Migrationsfachtagung in Jauernick eröffnet
v.l.: Bernhard Mones, Olaf Bernau und Martin BeißwengerAndreas Wirth
"Festung Europa!? - Wie rüsten wir uns?" Diese Frage beschäftigt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas in der Region Nord-Ost auf ihrer Migrationsfachtagung, die am 2. April mit einem Grußwort des Caritasdirektors der Diözese Görlitz Bernhard Mones in Jauernick eröffnet wurde. Tagungsleiter Torsten Bognitz konnte über 80 Kolleginnen und Kollegen aus den Caritasverbänden der Diözesen Erfurt, Magdeburg, Dresden-Meißen, Görlitz, Berlin, Hamburg und Osnabrück begrüßen. Im ersten Referat gab Martin Beißwenger vom Deutschen Caritasverband Einblick in die Systematik Europäischer Flüchtlingspolitik. Er ging der Frage nach, welche Auswirkungen nationale Alleingänge auf das Wertegefüge der gesamten Europäischen Union haben. Der zweite Referent des Tages Olaf Bernau von Afrique-Europe-Interact beschäftigte sich mit Flucht- und Migrationsbewegungen insbesondere in afrikanischen Ländern sowohl in der Geschichte als auch heute. Er erklärte das Phänomen der Externalisierung in der Europäischen Flüchtlingspolitik, das defacto zu einer Verlagerung der europäischen Außengrenzen führt. Der erste Abend stand ganz im Zeichen praktischer und gesellschaftlicher Auswirkungen von Flüchtlingspolitik. Eingeladen waren der Landrat des Landkreises Görlitz Bernd Lange und der Oberbürgermeister der Stadt Görlitz Siegfried Deinege. Sie stellten sich den Fragen von Frank Seibel, früher Journalist der Sächsischen Zeitung, heute Leiter des Bildungshauses St.-Wenzeslaus-Stift in Jauernick. Beide Politiker konnten an konkreten Beispielen belegen, dass Flüchtlingsbewegungen und Migration nicht nur zu lösende Probleme sind, sondern immer auch Chancen für gesellschaftliche Entwicklung darstellen, die ergriffen werden wollen.