Caritas-Sonntag in Finsterwalde
Die Katholische Pfarrei St. Maria Mater Dolorosa hatte am 18. September 2022 alle Gläubigen der Caritas-Region Cottbus zum Caritas-Sonntag nach Finsterwalde eingeladen. Caritasdirektor Bernd Mones vom Caritasverband der Diözese Görlitz begrüßte alle Gäste und dankte der Pfarrei für ihre vorbildliche Initiative, den Caritas-Sonntag so regelmäßig zu gestalten. In diesem Jahr wurde zum einen an die Gründung des Deutschen Caritasverbandes vor 125 Jahren durch Lorenz Werthmann erinnert, zum anderen der Fokus auf die aktuelle Situation in Europa gelegt. Frau Dr. Regina Elsner referierte zum Thema: "Diakonisches Handeln in Krisenzeiten: Katholische und Orthodoxe Zugänge." Die im Bereich der Orthodoxie promovierte katholische Theologin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Osteuropa und internationale Studien ZOiS in Berlin. Bereits am Beginn des Tages im Hochamt, das der Vorsitzende des Caritasrates, Dekan Udo Jäkel, mit der Finsterwalder Gemeinde und allen Gästen feierte, teilte Elsner ihre Gedanken zu den Texten des Sonntags. In ihrem Vortrag, im Anschluss an eine Zeit der Begegnung und Stärkung im Pfarrsaal, schlug sie einen Bogen von der Sozial-Enzyklika von Papst Leo XIII. im Jahr 1891 über die Gründung des deutschen Caritasverbandes 1897 bis hin zum Zweiten Vatikanischen Konzil in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Während für katholische Christen soziales
Handeln als Diakonia selbstverständlicher Wesensbestandteil ihres Glaubens und Lebens in der Welt ist, stellt die Orthodoxie das Seelenheil des Gläubigen in den Vordergrund und sieht die Verantwortung zu sozialem Handeln eher bei weltlichen Organisationen. In der sich an den Vortrag anschließenden Fragerunde, die vom Leiter der Caritas-Region Cottbus Markus Adam moderiert wurde, gab Elsner sehr persönliche Einsichten in die Caritasarbeit in St. Petersburg. Sie hat mehrere Jahre dort gelebt und als Freiwillige den Dienst an den Menschen unterstützt. Norbert Christoph, der Pfarrer von Finsterwalde, bedankte sich bei der Referentin und allen Gästen für den gemeinsamen Tag. Regionalleiter Adam hatte kleine Gaben mitgebracht, die er den "unsichtbaren" Helfern voll Dankbarkeit für die Vorbereitung von Raum und Köstlichkeiten überreichte.