Caritassonntag 2019 in Finsterwalde
Als besonderer Gast war die Caritasdirektorin im Erzbistum Berlin Frau Prof. Dr. Ulrike Kostka nach Finsterwalde gekommen. Bereits in Ihrer Ansprache während des Festgottesdienstes machte sie deutlich, dass es uns als Christen um unsere Haltung zu Armut und Reichtum gehen muss. Sie warb dafür, wach und sensibel zu sein für die Menschen in unserem Umfeld, in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft. Nur so kann es gelingen, Armut in ihrer vielfältigen Form zu erkennen und entsprechende Hilfen anzubieten. In Ihrem Vortrag nach dem Gottesdienst und einem Imbiss zur Stärkung für alle Gäste ging sie auf das Thema "Altersarmut" detaillier ein. Sie erklärte, dass "Armut im Alter" in unserer Gesellschaft immer häufiger vorkommt. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Jeder einzelne ist gefragt, dem vorzubeugen. Aber auch die anwesenden Politiker forderte sie auf, Einfluss darauf zu nehmen, dass staatliche Rente auskömmlich gestaltet werden müsse und das Pflege im Alter finanzierbar bleiben muss z.B. durch einen stabilen Eigenanteil. Die anwesenden Rentnerinnen und Rentner lud Frau Kostka ein, sich Gehör zu verschaffen, auch politisch. Armut darf kein Tabu-Thema sein. Jeder sollte seine Ansprüche auf Hilfe und Unterstützung kennen und auch ohne Scham geltend machen. Frau Kostka machte deutlich, dass jeder etwas beitragen kann für sich und für andere. Sie beschrieb ein Modell der "Sorgenden Gemeinschaft", was sie in einigen Pfarrgemeinden schon verwirklicht sieht. Diese sorgen sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um die Menschen in ihrem Umfeld und ihrem Ort und ihrer Stadt. Wer aufmerksam ist, sieht, wo Hilfe gebraucht wird. In der anschießenden Diskussion, an der auch Caritasdirektor Bernhard Mones teilnahm, wurde das Thema vertieft. Dabei beschrieben die Teilnehmer praktische Handlungsfelder für Politik, Kirche, Caritas und auch für jeden einzelnen.