Das Gute wahrnehmen und tun – auch eine Art zu fasten
Schwester M. Victoria Jazdzewski
In einem Stuhlkreis im Altarraum sitzend überlegten sie, was es mit der Fastenzeit auf sich hat. Einige Kinder wussten, dass man in dieser Zeit auf etwas verzichtet. Doch wir nahmen uns die Zeit, etwas genauer hinzuschauen, wie man das machen kann. Anhand von vier Bildimpulsen kamen wir darauf, dass wir manchmal Dinge tun oder sagen, die nicht gut sind. Beim Mund fiel einem Jungen ein, dass er gestern einem anderen Kind sagte, dass es nicht neben ihm sitzen soll. Er wusste selbst, dass das nicht gut war. Bei der Hand war es den Kindern nicht fremd, dass man mal jemanden schubst oder kneift. Und mit den Augen kann man einiges einfach übersehen, mit den Ohren überhören, zum Beispiel das jemand Hilfe braucht, oder auch ganz neugierig sein. Jedes dieser Bilder fand seinen Platz auf einem Kreuz - weil wir durch sie wichtige Hinweise für die Fastenzeit bekommen. Der Mund erinnert uns daran, Gutes zu sagen, einen Dank auszusprechen, jemanden zu grüßen. Das Ohr ist ein Aufruf, hinzuhören, wenn jemand uns um etwas bittet, aber auch die Töne der Schöpfung wahrzunehmen. Die Augen regen uns an, wirklich hinzuschauen, den anderen anzuschauen, zu sehen, wenn jemand traurig ist, oder ein schönes Bild gemalt hat. Und die Hand zeigt uns, dass wir oft ganz praktisch gefordert sind, Gutes zu tun - durch Teilen, durch Helfen, durch Mitspielen lassen. So kann das Gute in uns und um uns größer werden -So fanden noch 2 Herzen einen Platz in der Mitte des Kreuzes: Durch mein Tun kann die Liebe Jesu in meiner Umgebung erfahrbar werden.
Das sichtbare Zeichen für diesen Neuanfang ist die Asche: Etwas Altes ist verbrannt, nicht mehr da. So soll auch das Falsche, Böse weg sein und etwas Neues, Gutes wachsen. Das verstanden die Kinder und konnten so auch einen Zusammenhang zwischen Fastenzeit und Aschermittwoch herstellen. Zum Abschluss beteten wir gemeinsam das Vaterunser und machten das Kreuzzeichen. Und dann ging es raus aus der Kirche, mit der Aufgabe, das Gute wachsen zu lassen in dieser Fastenzeit.