CARITAS fordert klimagerechte Sanierung sozialer Einrichtungen und krisenresiliente digitale Erreichbarkeit
Caritasdirektor Bernd Mones
Caritasdirektor Bernd Mones erklärt dazu: "In unseren Strukturen der Caritas im Bistum Görlitz werden durchschnittlich 50.000 Personen pro Jahr in den unterschiedlichsten Lebensbereichen betreut. Damit wir dies nicht nur heute, sondern auch morgen verlässlich tun können, muss das Errichtungsgesetz des Sondervermögens entsprechende Mittel in folgenden zwei Bereichen vorsehen: Erstens für notwendige Investitionen in die klimagerechte Sanierung unserer Einrichtungen und zweitens die krisenresiliente Gewährleistung unserer digitalen Erreichbarkeit. Beides sind zentrale Vorhaben, um die soziale Infrastruktur in unserem Land auf jene Herausforderungen hin zu entwickeln, die bei der Änderung des Grundgesetzes im Frühjahr 2025 im Fokus standen."
In den letzten 20 Jahren hat sich ein gigantischer Investitionsstau gebildet. Die staatlichen Leistungsentgelte reichten (wenn überhaupt) nur zur Deckung der Betriebskosten aus. Auch in den ca. 40 Caritas-Einrichtungen in der brandenburgischen und sächsischen Lausitz ist zu spüren: Um in den immer heißer werdenden Sommern in unseren Gebäuden das Wohlergehen der Klientinnen und Klienten gewährleisten zu können, braucht es weitreichendere Investitionen.
Es braucht dringend ein Förderprogramm für Klimafolgenanpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen sozialer Einrichtungen gemeinnütziger Träger mit einem Volumen von 10 Mrd. EUR. Die Gelder sollten ab 2026 zur Verfügung stehen. Dies ermöglicht, die notwendigsten Modernisierungen vorzunehmen, um die Menschen in sozialen Einrichtungen im Bistum Görlitz zu schützen, zugleich jährlich erhebliche Mengen an CO2 einzusparen und damit gleichzeitig die deutsche Wirtschaft über ein derartiges Investitionsprogramm anzukurbeln. Dabei ist klar: Klimafolgenanpassung ist immer auch Katastrophenvorsorge.
Zweitens braucht es ein Förderprogramm digitale Erreichbarkeit mit einem Volumen von 3 Mrd. EUR insgesamt. Im Krisen- und Katastrophenfall müssen die Einrichtungen und Dienste der Wohlfahrtspflege verlässlich digital erreichbar sein, um Hand in Hand mit den anerkannten Hilfsorganisationen und Behörden die Menschen in der Gefahrenlage zu versorgen. Die letzten Krisen (Coronakrise, Ahrtalflut und Ukraine-Krise) hat Deutschland nur wegen der Wohlfahrtsstrukturen so gut überstehen können. Krankenhäuser, Altenhilfeeinrichtungen, psychosozialen Beratungsangebote etc. sind als kritische Infrastruktur digital nicht ausreichend vernetzt und ausgestattet und durch Cyberangriffe zu einfach außer Gefecht zu setzen.
Die Freie Wohlfahrtspflege kümmert sich mit professioneller Verlässlichkeit und durch Mobilisierung erheblichen zusätzlichen ehrenamtlichen Engagements und eigener Mittel um die Schwachen der Gesellschaft. Dort merkt man täglich, wie der Zusammenhalt der Gesellschaft bröckelt, wenn Zweifel an der Verlässlichkeit sozialer Hilfen wachsen.